Der historische Bültmannshof

 

Im Zentrum von Bielefelds Universitätsviertel liegt behäbig ein Jahrhunderte altes Bauernhaus, der Bültmannshof, der dem Viertel den Namen gab. Der historische Bültmannshof reicht bis ins 14. Jahrhundert zurück. Im Jahr 1346 ist er zum erstenmal in den Büchern erwähnt. Auf einer Rechnung des Hofhalters der Gräfin Margarete von Ravensberg, der Witwe des Grafen Otto IV. auf dem Sparrenberg ist vermerkt da? die adlige Dame jährlich vom "Bültemann" eine halbe Mark erhält.

Im folgenden Jahrhundert wird Bültemanns Linde als Orientierungs- und Grenzpunkt an der Südwestecke des Gellershagener Feldes in Urkunden mehrfach erwähnt. Um 1550 wird Johann Bültmann als "Halbspenniger" und "Heger" in der Bauernschaft Gellershagen im Urbar der Grafschaft Ravensberg aufgeführt. Der Bültmannshof ist demnach ein Hägerhof, der vom Landesherren mit besonderen Rechten ausgestattet und "dem Gnedigen Herrn mit Wief und Kind eigen" war.

Um 1685 erscheint Bültmann im Kataster der Vogtei Schildesche  als Halbspänner und Eigenbehördiger des großen Kurfürsten, später auch als Wasserspänner mit der Verpflichtung, dem Landesherren Wasser auf die Sparrenburg zu liefern.

Das Wohnhaus selbst, wie es heute in restaurierter Form wiederhergestellt ist, ist freilich aus jüngerer Zeit. Der Fachwerkbau entstand, wie die geschnitzte Inschrift im Torbalken verkündet, in den Jahren1801 und 1802. Da steht: "Im Jahre 1802 dem 9.September haben diese beiden Eheleute als Frans Heinrich Maier zu Müdehorst jetzt Bültmann und Anna Maria Engelings jetz Bültmannsche die haben dieses lassen bauen und aufrichten durch M.Johann Hermann Welhönr".